Ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie

31. März 2013 ♥ 18 x geträumt

Ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie - Personalpronomen haben wir in der Grundschule gelernt. Ich hätte nicht gedacht, dass sie in meinem Leben mal eine so große Rolle spielen würden.
Ich werfe einen Blick in den Spiegel und wie immer sehe ich dieses Mädchen. Ich mag sie nicht, ständig verfolgt sie mich wie einen Schatten. Die anderen meinen, das wäre ich. Aber ich weiß es besser: Das bin ich nicht. Nicht ich - das kann ich gar nicht sein. So abscheulich kann doch kein Mensch sein, oder?
Ich lächele, um meinen Schmerz zu verstecken. Ich lächele, um mich selbst zu belügen.

Du bemerkst nicht, dass ich dich schon eine ganze Weile anstarre. Vielleicht bemerkst du es ja doch und tust einfach so, als ob ich nicht da wäre. Einfach ein Stück Luft. Ich seufze traurig. Das machen ziemlich viele Menschen. Was du wohl über mich denkst? Was für eine Person bin ich in deinen Augen? Siehst du dieses dumme Mädchen, die mir jeden Blick in den Spiegel zur Hölle macht?
Ich lächele, um meinen Schmerz zu verstecken. Ich lächele, damit du nicht bemerkst, dass mit mir etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist.

Er mag mich nicht. Ich bin seltsam und irgendwie anders, denkt er. Nicht so ein Mädchen wie die anderen, er erwartet von mir, dass ich mich verändere oder ihm wenigstens aus dem Weg gehe. Sie nutzt jede Gelegenheit, um hinter meinem Rücken über mich zu lästern. Sie findet mich abnormal und beschwert sich darüber, dass ich so ein Außenseiter bin. Merkt sie denn gar nicht, dass sie mich zum Außenseiter gemacht hat? Es ist so unfair. Alle sind gleich und glücklich zusammen. Ich bin allein und unglücklich, so anders, ohne es zu wollen. Ich kämpfe doch schon jeden Tag dagegen.
Ich lächele, um meinen Schmerz zu verstecken. Ich lächele, damit ich in die Menge abtauchen kann und mit meinem Verhalten nicht mehr auffalle.

Wir sind wir, doch ich habe nie dazugehört. Wenn wir von uns sprechen, dann fühle ich mich nie als ein Teil davon, ich habe nie dieses Gefühl, Teil von etwas zu sein, das gemeinsam stark ist. Ich bin eher ... das fünfte Rad, der Rest, das Übriggebliebene, der Mensch, für den man kein Platz finden konnte.
Ich lächele, um meinen Schmerz zu verstecken. Ich lächele, denn vielleicht könnte es mein Ticket in das "Wir" sein.

Ihr seht mich jeden Tag, seht das Lächeln und denkt, alles wäre in Ordnung. Doch ihr kennt diese ganze Welt in mir nicht. Diese Achterbahnen von Gedanken und Gefühlen, die so negativ sind, dass ich euch damit Angst machen würde, da bin ich mir sicher. Die Maske erfüllt bei euch ihre Aufgabe.
Ich lächele, um meinen Schmerz zu verstecken. Ich lächele, damit ihr niemals mich kennenlernen könnt, egal wie lange ihr mich schon zu kennen behauptet.

»Sie werden mich niemals verstehen«, denke ich am Ende des Tages, endlich alleine in meinem Bett, da keiner von mir etwas anderes erwartet, als einfach nur ich selbst zu sein. Kein herzzerreissendes Spiegelbild, keiner. Nicht du, und du auch nicht, sie ist auch nicht da - endlich bin ich einfach nur allein. Allein, wo ich keinem etwas vorspielen muss. Wo ich die Maske beiseitelegen und einfach weinen kann.
Ich lächele nicht, denn der Schmerz verschwindet nicht - er ist trotzdem da, egal wie sehr ich lächele.


Diese Angst hindert mich daran, mein Leben zu leben

29. März 2013 ♥ 7 x geträumt

Als ich dich zum ersten Mal sah, wusste ich sofort, dass ich bei dir sein wollte. Vielleicht war es dein freches Lächeln, vielleicht auch der Schimmer in deinen Augen, die förmlich nach mir schreiten. Du hattest deine Hände in deinen ausgetragenen Jeans gesteckt und dein Haar war seltsam verwuschelt, das alles merkte ich mir so gut ich konnte, denn ich wollte nichts vergessen. Weder die Farbe deiner Augen, noch das Gefühl, das dein Anblick bei mir verursachte.
Trotz allem konnte nicht zu dir. Da war diese Schlucht - endlos, tief, schwarz und kalt. Wie sollte ich jemals zu dir gelangen? Du warst auf der einen Seite und ich ... ich war hier. Deswegen stand ich als den ganzen Tag da, schaute dich an, ohne irgendein Wort sagen zu können, ohne bei dir sein zu können, obwohl das immer mehr zu meinem sehnlichsten Wunsch wurde.
Als dieser Drang nach dir immer unerträglicher wurde, dachte ich zum ersten Mal daran, es einfach zu tun. Denn  es gab diese Brücke über dieser grausamen Schlucht, die das einzige Hindernis darstellte. Wenn ich sie überqueren würde, wäre ich ganz einfach bei dir. Dann müsste ich mich nicht jeden Tag mit diesem Schmerzen in meinem Herzen kämpfen, dann würde ich endlich mal weiterkommen und nicht in dieser innerlichen Sackgasse festsitzen. 
Doch ich konnte nicht. Die Brücke war nicht stabil, zu viele Löcher waren in ihr und einzelne Bretter würden wahrscheinlich bei einer einzigen Berührung durchbrechen. Ich konnte nicht. Meine Angst davor, in die unendliche Dunkelheit zu stürzen, hinderte mich daran, endlich bei dir zu sein. Und als du irgendwann einfach weg warst, war ich innerlich leer und tot. Ständig warf ich mir vor, es nicht riskiert zu haben. Und dann habe ich gedacht, ich habe verstanden, dass bei dem Versuch zu sterben besser gewesen wäre, als von Anfang an verloren zu haben. Ich konnte nicht.

Noch einmal dankeschön für eure schönen Kommentare bei dem letzten Post. Das bedeutet mir echt viel. Es war wirklich toll, eure Gedanken dazu zu hören und natürlich sind sie alle richtig. Die Kurzgeschichte, die ich jetzt hier geschrieben habe, ist wieder sehr symbolisch. Ihr könnt mir gerne wieder eure Vermutungen und sonstiges hinterlassen - ich freue mich 'drauf. 


Allein sein ist schön, wenn man allein sein will. Aber nicht, wenn man es muss.

27. März 2013 ♥ 14 x geträumt

Ich finde sie am Strand. Friedlich kniet sie dort, ihre nackten Füße im Wasser, sich von der Sonne verabschiedend. Als ich mich neben ihr hinsetze, bewegt sie sich um keinen einzigen Zentimeter, fast tut sie so als ob es mich nicht geben würde. Was genau genommen ja auch stimmt. Weil wir beide uns für das Schweigen entscheiden, schleicht sich unbemerkt eine bedrückende Stille, die ich gerne brechen würde, aber ich weiß nicht, was ich sagen soll oder was es überhaupt bringen würde.
 »Warum musst du immer wieder kommen? Kannst ... kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen, damit ich auch mal normal sein kann?«, flüstert sie schließlich, während ihre Tränen leise über ihr Gesicht tanzen. Sie schaut mich nicht an.
»Ich werde weg sein, sobald du anfängst, dich zu lieben. Mich zu lieben. Uns zu lieben.« Sie schließt die Augen und murmelt vor sich hin: »Dich gibt es nicht! Uns gibt es nicht! Warum bist du hier? Warum ausgerechnet ich? Warum kann ich nicht wie jeder andere sein? Ich hasse dich!« Jetzt schreit sie schon fast. Tief in mir, es könnte mein nicht existierendes Herz sein, bricht etwas und eine Millionen Scherben entstehen. »Wow«, flüstere ich am Ende nur noch. »Dein Selbsthass ist erschreckend.«





Ich wollte mit dem Text etwas ausdrücken, bin mir aber nicht sicher, ob das jeder verstehen konnte. Ein Tipp: Es ist etwas Besonderes mit der Person, die aus der Ich-Perspektive spricht. Ihr könnt mir in den Kommentaren gerne eure Theorien dazu hinterlassen.

A new beginning

26. März 2013 ♥ 3 x geträumt

Falls du zu den wenigen gehörst, die meinen Blog schon früher gekannt haben, wirst du bemerken, dass die alten zehn Posts verschwunden sind. Große Überraschung, ich habe sie gelöscht. Ich möchte mit dem Blog komplett neu anfangen. Dafür habe ich mich auch mal hingesetzt und ein Design erstellt, das mir wirklich gefällt. Schon vorher hatte ich eins, das mir gefallen hat, aber dann meinte eine Freundin, es wäre hässlich. Danke dafür. Letztendlich ist mir aber klargeworden, dass das Design nur mir gefallen muss und sonst keinem, es ist schließlich mein Blog, oder?
Ihr werdet in der Zukunft Posts finden mit meinen Gedanken, Kurzgeschichten, kurzen Dialogsfetzen, Bildern, Bücher- und Filmrezensionen und ein paar anderen kreativen Dingen finden. Ich weiß nicht, ob ich mich daran halten kann, werde es aber zumindest versuchen.
Ich möchte euch jetzt nicht länger hinhalten, in Kürze werden hier die ersten Posts folgen. Und noch etwas: Falls mein Blog euch irgendwie nicht gefällt, dann geht bitte einfach wieder. Falls ihr euch in den Kommentaren darüber beschweren wollt, wie traurig oder deprimiert oder sonst was ich bin, dann schließt bitte die Seite und geht einfach irgendwo anders hin, okay? Danke.