i wouldn't choose me either

24. April 2013 ♥ 16 x geträumt

Irgendwann kann ich einfach nicht mehr und sacke ein. Die Tränen überfluten mein Gesicht, machen es unmöglich, richtig zu sehen. Dieses entsetzliche Schluchzen, sie ist die Stimme des Schwachseins. Dass ich schwach bin. Ich liege auf dem Boden. So zerstört, so kaputt, so hilflos. So schwach.
Das regelmäßige Hallen deiner Schritte kündigt an, dass du dir anscheinend doch die Mühe gemacht hast, mir zu folgen. Wahrscheinlich habe ich dir einfach zu sehr Leid getan.
»Lia« Die Art und Weise, wie du meinen Namen sagst, hat ihre Magie verloren. Die bunten Schimmer und glänzenden Gefühle sind verschwunden, übrig geblieben ist nur noch der Klang der Verzweiflung. Der klägliche Versuch, etwas aufrecht zu halten, das nie wirklich war.
Du hältst mich leicht am Arm, weißt anscheinend nicht, wie du damit umgehen sollst. Ich kann es dir nicht übelnehmen, so kranken Menschen wie mir begegnet man sicherlich nicht häufig.
»Geh weg.« Die zwei Wörter schaffen sich, zwischen all den Tränen ihren Weg aus meinem Mund zu bahnen. Du scheinst sie nicht zu verstehen. Denn du tust, was ich dir gesagt habe. Du stehst tatsächlich auf.
Mein Herz bricht. Genau in diesem Moment. Sicherlich, es hat tiefe Wunden, die niemals heilen werden, da muss ich mir gar nichts vormachen, und manche Löcher sind einfach zu schrecklich, um mit solchen Schäden weiterleben zu können, aber als du aufstehst und tatsächlich Anstalten machst, mich alleine zu lassen ... erst dann bricht es wirklich in winzige Splitter.
»Weißt du! ...« Du bleibst stehen und scheinst fast enttäuscht, doch nicht einfach gehen zu können. Ich bin nur überrascht, dass ich die Kraft finden kann, aufzustehen, dir in die eiskalten Augen zu schauen und einen anständigen Satz formulieren zu können. »Weißt du ...«, fange ich inzwischen wieder an, mit brüchiger Stimme, »Ich verstehe dich. Wirklich. Es ist alles in Ordnung. Sie ist hübscher als ich. So viel schöner als ich. Intelligenter als ich. Wenn ich du wäre, hätte ich sie auch genommen. Dann hätte ich mich auch nur als zweite Wahl gesehen.«
   ...
         ...
               ...
Ich habe ein bisschen mit meinem Stil "herumexperimentiert", ich hoffe ihr findet das nicht seltsam oder abschreckend. Würde wirklich gerne ein paar Meinungen dazu hören. In der nächsten Zeit werden übrigens häufiger Kurzgeschichten folgen, mein Hirn platzt vor Ideen.

I know you're somewhere out there

12. April 2013 ♥ 31 x geträumt

Lieber Nick,
lange nicht mehr gesehen. Ein Monat schon, stimmt's? Ich vermisse dich ... wirklich. Die anderen auch, sagen sie. Ich hoffe, es geht dir gut.
Amy, 13. Dezember 2012

Lieber Nick,
ich hoffe, du hast Weihnachten und Silvester genossen! Es ist seltsam. Zum ersten Mal habe ich ein neues Jahr ohne dich gestartet. Ich hoffe, es geht dir gut.
Amy, 02. Januar 2013

Lieber Nick,
es wird schon gar nicht mehr von dir gesprochen. Die anderen tun so, als ob es dich niemals gegeben hätte. Ich weiß nicht, warum sie es tun. Du warst nämlich da. Du bist immer noch da, oder? Nur nicht ... hier. Du sollst wissen, dass ich aber immer an dich denke. Jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde. Immer muss ich daran denken, was du wohl gerade machst und wie es dir geht. Am meisten hoffe ich, dass du glücklich bist. Schreib mir bitte Mal zurück.
Amy, 11. Januar 2013

Lieber Nick,
mittlerweile ist jeder Tag eine Qual. Die anderen finden es so seltsam, dass ich dich vermisse. - Ich finde es so seltsam, wie schnell sie dich vergessen können. Aber ich werde dich niemals vergessen! Ich nicht. Du bist weg, sagen sie. Aber du bist doch noch da, oder? Ich schreibe mit dir, Nick! Du musst da sein, du musst die Briefe doch lesen! Bitte antworte! Nur ein einziges Mal!
Amy, 23. Januar 2013

Lieber Nick,
ich vermisse dich. Ich weiß, dass ich das so oft sage, aber ich vermisse dich wirklich. All die Jahre war es einfach so selbstverständlich gewesen, dass ich dich sehe ... und jetzt bist du einfach gegangen. Ich fühle mich so einsam ohne meinen besten Freund. Die anderen verstehen mich nicht, ich bin so sauer auf sie. Mit ihnen zu sprechen, habe ich schon ganz aufgegeben. Jetzt sind nur noch wir beide da. Weißt du, das reicht vollkommen für mich.
Amy, 02. Februar 2013

Lieber Nick,
meine Mutter denkt, ich bin verrückt geworden. Alle denken das. Aber du bist hier, ich spüre es. Ich weiß es. Es kann einfach ... nicht anders sein. Oder ... ? Bin ich wirklich verrückt geworden, Nick. Bist du wirklich weg? Bitte antworte mir, damit ich weiß, dass das nicht stimmt. Nur ein einziges Mal will ich deine Stimme hören.
Amy, 09. März 2013

Lieber Nick,
es stimmt. Du bist wirklich weg. ... Ich frage mich nur, warum du mich verlassen hast. Du warst alles für mich. Alles, Nick. Du hast dich noch nicht einmal verabschiedet. Du warst einfach weg. Es klingt so unwirklich, aber es stimmt. Du bist nicht mehr da, und das tut so verdammt weh! Warum tust du mir das an?!
Warum habe ich all diese verdammten Briefe geschrieben, obwohl es dich nicht mehr gibt! Ja, dich gibt es nicht mehr! Dich gibt es nicht mehr, dich gibt es nicht mehr, dich gibt es nicht mehr!
Amy, 12. April 2013



At night when the stars light up my room, I sit by myself ... talking to the moon.


the sun on your face

9. April 2013 ♥ 8 x geträumt

Frei sein. Irgendwohin gehen, wo ich noch nie war. Den Wind gegen das Gesicht spüren. Die Hände ausstrecken. Laut schreien. Springen. Lachen. Irgendwo landen. Im freien Schlafen. Die Sterne beobachten. Etwas wagen. Lachen und es ernst meinen. Vögel zwitschern hören. Aufwachen. Lächeln. Etwas unternehmen. In Bewegung sein. Lebendig sein. Nicht zu viel denken. Mehr fühlen. Mehr genießen. Mehr wertschätzen. Wieder lachen. Immer lachen, irgendwann wird es zu spät sein. Glücklich sein. Jemand bei sich haben, den man liebt. Zusammen reden. Sich verstehen. Helfen. Die Sonne auf der Haut spüren. Die Augen zusammenkneifen. Den Wind durch die Haare fahren lassen. Blumen pflücken. Daran riechen. Einen Marienkäfer über die Hand krabbeln lassen. Fliegen. In die Nacht. Zu den Sternen. Strahlen. Selbst ein Stern sein. Ein Schmetterling sein. Durch die Welt wandern. Neues entdecken. Menschen, Denkweisen und Kulturen kennenlernen. Sich selbst herausfordern. Sich selbst entwickeln. Fehler machen. Und sie wieder machen. Immer wieder. Sich verlieben. Danach schrecklich traurig sein. Dann wieder glücklich. Denn das ist wichtig. Lachen, lachen, lachen. Nie damit aufhören. An Träume glauben. Sie verwirklichen. Oder auch nicht. Niemals aufgeben. Im warmen Regen tanzen. Barfuß über eine Wiese spazieren. Leben.
All die wirren Gedanken und Gefühle, die dieses Lied, bei mir heraufbeschwören. Wunderbar, chaotische Frühlingsgefühle. [für mehr Informationen: *klick*]
 Manchmal muss man einfach in den richtigen Zug steigen und schauen, was daraus wird. Manchmal muss man einfach so ein verrücktes Risiko eingehen und nicht erwarten, dass das Leben einem das Abenteuer schenkt. Manchmal muss man einfach Fehler machen und verrückt sein und erleben. Ansonsten könnte es vielleicht zu spät sein,




PS.: Tut mir leid für diesen spontanen Gedankenwirrwarr. Aber ich musste es einfach mal tun, sonst wird mein Kopf noch überflutet.

Freunde {50 stories} [part 1]

7. April 2013 ♥ 15 x geträumt

Jolene hatte eins dieser Kisten, bei denen man ewig lange kurbeln musste, um das Fenster aufzubekommen. Stets versuchte sie mir einzureden, dass sie zwei Jahre lang wie verrückt gesparrt hätte und das Geld nur für für die gebrauchte Karre gereicht hätte. Dabei erwähnte sie nie all das Geld, das sie ihrem Nachbarn gegeben hatte, damit dieser ihr regelmäßig Alkohol beschaffte. Aber immer wenn ich mit diesem Argument ankam, fing sie an von Vögeln zu reden. So war Jolene nun einmal.
Und ich war nun einmal ich. Wenn ich den Leuten erzählte, dass wir beste Freunde waren, fingen sie immer an laut loszulachen und meinten daraufhin, dass ich echt komisch wäre. Ich konnte es ihnen nicht übelnehmen. Schließlich hätte ich selbst kaum gedacht, dass wir einmal unzertrennlich werden würden, als ich sie zum ersten Mal gesehen hatte.
Es war vor sechs Jahren gewesen, damals war ich erst zehn Jahre lang auf dieser Welt gewesen. Jolene und ihr Mum waren in die Wohnung über uns eingezogen. Ich hatte sie sofort gehasst, als ich sie gesehen hatte. Warum? Weil sie so anders gewesen war. Die anderen Mädchen in meinem Alter mochten alle immer noch Pferde, trugen am liebsten rosa und schauten alle Hannah Montana. Automatisch war ich eine von ihnen gewesen, ich dachte einfach, dass es so richtig gewesen wäre. Doch dann stand plötzlich Jolene vor mir: Zwei Jahre älter, in Punk-Klamotten und außerdem trug sie mehrere Ohrringe. Natürlich wusste ich inzwischen, dass es mehrere Lebensweisen gab und Jolene war mir total ans Herz gewachsen. In den sechs Jahren hatte ich sie schon aus so manchem Schlamassel gezogen und sie mir beigebracht, wie man "das Leben genießt" (so nannte sie es jedenfalls).
»Worüber denkst'n nach?«, brachte Jolene mich plötzlich Kaugummi kauend zurück zur Realität. Ich erschreckte leicht. Anscheinend war ich ein bisschen zu sehr in meine Erinnerungen versunken, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass das Fenster schon längst offen war.
Eine Antwort erwartend starrte Jolene inzwischen abwechselnd zwischen mir und der Straße. »Ouh, ich? Ich dachte nur ein bisschen nach.«
»Hä?«, schmatzte Jolene stirnrunzelnd. »Den Part hatte ich ja schon verstanden. So dumm bin ich nun auch wieder nicht, Lils. Lass dich nicht von meinem Zeugnis täuschend. Da oben sitzt eine funktionsfähige Birne. Ich meinte, woran du denkst. Geht's um einen Typen? Komm, sag schon, wie heißt er!« Sofort war Jolene's Aufmerksamkeit auf meinen imaginären Liebesinteressierten gezogen.
»Sei nicht albern«, meinte ich schließlich, ohne auf ein Augenverdrehen verzichten zu können. »Ich musste mich nur an den Tag erinnern, an dem wir uns kennengelernt haben. Kannst du dich noch daran erinnern?«
Ich warf einen Blick zu ihr. Ihre schmalen Lippen hatten wieder dieses altbekannte Grinsen geformt, während ihre Augen immer noch aufmerksam die Straße musterten. Einen Moment schien sie nun diejenige zu sein, die in alte Erinnerungen abtauchte, doch schließlich antwortete sie wieder mit ihrer immer herausfordernd klingenden Stimme: »Na klar, doch! Ich werde nie vergessen, wie du mich angeglotzt hattest in deinem Blümchenkleid. Und du dann auch noch so: "Du bist komisch." Hach, da hab' ich mir so einen abgelacht, ernsthaft.«
Ich lächelte kurz, wand mich dann aber dem nun geöffneten Fenster. Langsam streckte ich meinen Kopf raus und ließ den starken Wind meine Haare durchfahren. Sie flatterten vor meinen Augen und ich schloss meine Augen für einen Moment und atmete einfach nur ganz tief ein. Normalerweise würde ich mich das nicht zutrauen, aber es war kurz nach Mitternacht und auf der Straße war außer uns kaum ein weiteres Auto. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich wie die Lichter der Straßenlaternen bunt tanzten und spürte, wie der Duft der tiefen Nacht meine Nase kitzelte.
Schließlich kehrte ich zu meiner alten Position zurück, das Fenster ließ ich aber noch offen. Der Wind hatte schon immer so eine wunderbare Wirkung auf mich gehabt und ich hatte genau jetzt das Gefühl, alles machen zu können. Es war diese unerklärbare Kraft, die mich grundlos zum Lachen brachte, und ein Kribbeln in meinen Fingerspitzen hinterließ.
»Warum grinst'n du so?«
»Ach, ich habe nur das Gefühl, als ob alles um mich wunderschön ist.« Mein Grinsen tat schon fast weh, aber wenigstens war es echt.
Fortsetzung folgt ...

Warum so lange nichts von mir zu hören war? Weil ich die ganze Zeit an diesem Monster saß. Es ist mein erster Beitrag für das "50 stories" Projekt, ich hoffe es gefällt euch. Da ich schnell wieder etwas bloggen möchte, hatte ich noch nicht die Gelegenheit, darüberzuschauen. Rechtschreib- und vor allem Logikfehler könnt ihr also einfach in den Kommentaren anmerken - ich verbessere sie dann so schnell wie möglich. Ich wollte eigentlich alles in einem Rutsch schreiben, habe sogar schon viel mehr geschrieben, aber ich habe an dieser Stelle einfach mal gestoppt, da ich das Gefühl habe, dass es sonst zu lang und abschreckend wirkt. Ouh, und wie ihr sicherlich bemerkt habt, habe ich ein neues Design. Ich hoffe es gefällt euch gut, ich persönlich mag es sehr. Feedback ist immer erwünscht. Ansonsten quatsche ich euch nicht weiter voll. Und tut mir leid, dass es dieses Mal keine Bilder gibt, mir fiel dazu nichts ein.